Zwischen zwei Welten: Die Kraft, zugleich Führungskraft und Executive Coach zu sein
- Carsten Diederich
- Aug 29
- 2 min read

Als ich meine Reise ins Executive Coaching begann, tauchte immer wieder eine Frage auf: „Wie verbindest du Coaching mit deiner Rolle als Führungskraft im Unternehmen?“
Für manche wirken diese beiden Rollen widersprüchlich – die eine steht für Führen und Entscheiden, die andere für Zuhören und Raum halten. In Wirklichkeit ergänzen sie sich jedoch zutiefst. Auf meinem eigenen Weg habe ich entdeckt, dass das Gehen in beiden Welten mich nicht nur zu einem besseren Coach, sondern auch zu einer besseren Führungskraft gemacht hat.
Die Unternehmensperspektive: Nah an der Realität bleiben
Jeden Tag beschäftige ich mich in meiner Rolle als Head of Deal-to-Cash Operations bei Alpiq mit der Komplexität von Teamführung, Wandel und Unsicherheit. Transformationsprogramme, Systemlandschaften, Outsourcing-Modelle – das sind keine abstrakten Theorien, sondern die tägliche Realität, der ich gemeinsam mit meinen Kolleg:innen begegne.
Deshalb bringe ich in Coachings nicht nur Neugier und Fragen mit. Ich bringe auch gelebte Erfahrung darin mit, unter Druck zu führen, Stakeholder auszubalancieren, harte Entscheidungen zu treffen und in der Komplexität Klarheit zu finden. Das hält mein Coaching geerdet, praktisch und tief relevant.
Die Coaching-Perspektive: Führen mit Präsenz
Gleichzeitig hat Coaching grundlegend verändert, wie ich als Führungskraft auftrete. Durch meine Ausbildung am IMD und die vielen Coaching-Gespräche habe ich die Kunst des tiefen Zuhörens gelernt – des Fragens statt Belehrens – und wie man einen sicheren Raum schafft, in dem andere wachsen können.
Im Unternehmensalltag ist es leicht, sich von Tempo, Effizienz und Problemlösen vereinnahmen zu lassen. Coaching lädt mich ein, langsamer zu werden, präsent zu bleiben und die Person vor mir wirklich zu sehen. Dieser Perspektivwechsel hat meine Zusammenarbeit mit meinem eigenen Team verändert – ich führe mit mehr Offenheit, Vertrauen und Authentizität.
Vorteile, beide Rollen zu leben
Authentizität – Meine Klient:innen wissen, dass ich ebenfalls „an der Front“ stehe. Ich spreche nicht nur aus Büchern über Leadership; ich lebe sie täglich.
Empathie – Durch eigene Höhen und Tiefen kann ich Menschen dort abholen, wo sie stehen – ohne zu urteilen.
Relevanz – Die Themen, zu denen ich coache – Veränderung, Resilienz, schwierige Gespräche, politische Navigation – sind genau die Herausforderungen, denen ich selbst begegne.
Integration – Coaching schärft meine Führungsfähigkeiten, und Führen bereichert mein Coaching. Jede Rolle nährt die andere.
Wirkung – Letztlich erlaubt mir diese doppelte Perspektive, anderen zu helfen, ihr Potenzial zu entfalten – sei es bei meinen Kolleg:innen bei Alpiq oder bei meinen Coaching-Klient:innen von Owl & Fire.
Eine persönliche Anmerkung
Für mich geht es nicht darum, zwei Hüte zu tragen, sondern eine integrierte Geschichte zu leben. Coaching ist nichts, das ich zu meiner Executive-Rolle hinzufüge – es ist Teil davon, wie ich führe, wie ich verbinde und wie ich die Welt sehe.
Und je weiter ich auf diesem Weg gehe, desto deutlicher wird mir: Die eigentliche Magie beginnt dort, wo wir aufhören, Rollen zu trennen – und sie einander bereichern lassen. Dort entstehen Präsenz, Klarheit und echte Transformation.
✨ „Bei Owl & Fire vereine ich die Tiefe eines Executives mit der Präsenz eines Coaches – denn Führung bedeutet nicht nur Tun, sondern Sein.“


