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Freude als Führungsressource: Lektionen aus meinem Leben mit Focs

  • Writer: Carsten Diederich
    Carsten Diederich
  • Sep 2
  • 3 min read

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Wenn wir über Führung und Coaching sprechen, fällt unser Blick oft auf Begriffe wie Strategie, Resilienz, Leistung oder Transformation. Alles wichtige Themen – doch eine Qualität fehlt fast immer: Freude.


Oft wird Freude als „nice to have“ betrachtet – etwas, das im Urlaub oder im Privatleben vorkommt, aber nicht in der Führungsetage. Doch was wäre, wenn Freude nicht nur ein Nebeneffekt, sondern eine entscheidende Ressource für wirksame Führung und Coaching wäre?


Diese Erkenntnis habe ich erst wirklich gewonnen, seit ich mit Focs lebe, trainiere und einfach Zeit mit ihm verbringe – meinem Hund, meinem Laufpartner und in vielerlei Hinsicht meinem Lehrer.


Die unterschätzte Kraft der Freude


In der Führung überlagert der Druck, Ergebnisse zu liefern, oft die weicheren Qualitäten. Ernsthaftigkeit wird belohnt, während Freude leicht als Oberflächlichkeit missverstanden wird.


Doch Freude bedeutet nicht, Probleme zu ignorieren. Freude ist vielmehr Energie, Präsenz und Verbindung – gerade auch in schwierigen Zeiten.


Jedes Mal, wenn ich mit Focs draußen bin, erinnert er mich daran: Freude kann einfach, unmittelbar und zutiefst erdend sein. Ein Schwanzwedeln, der Glanz in seinen Augen, wenn er einen Ball sieht, oder sein Drängen, auf einem Lauf innezuhalten und die Welt wahrzunehmen. Diese Momente haben mich gelehrt: Freude unterbricht Leistung nicht – sie ist der Treibstoff, der sie trägt.


Präsenz und Spiel: Auftanken durch Freude


Eine der klarsten Lektionen von Focs betrifft Präsenz. Hunde denken nicht an gestrige Fehler oder morgige Deadlines. Sie sind hier und jetzt – vollkommen im Moment.


Beim Laufen mit ihm entsteht ein natürlicher Rhythmus: sein Atem, das Geräusch der Pfoten auf dem Boden, der spielerische Zug, wenn er eine andere Richtung einschlagen will. Diese Einfachheit lädt meine Batterien auf, auf eine Weise, wie es kein Meeting oder Strategiepapier könnte.


Für Führungskräfte gilt dasselbe: Freude, Spiel und Leichtigkeit schaffen Raum zum Auftanken. Sie schärfen den Fokus, beugen Erschöpfung vor und geben die Energie frei, die Kreativität möglich macht.


Vertrauen und Verbindung: Freude vertieft Beziehungen


Das Training mit Focs war nicht immer einfach. Oft wollte ich schnelle Ergebnisse – bis ich merkte, dass Vertrauen und Geduld sich nicht erzwingen lassen. Was mir auffiel: Am schnellsten kommen wir voran, wenn unsere Beziehung auf Verbindung und Spiel aufgebaut ist.


Wenn ich ihm mit Freude begegne – entspannt, ermutigend, manchmal lachend über das Chaos – reagiert er mit Vertrauen und Offenheit. Dasselbe gilt für Coaching und Führung.


Eine freudvolle Präsenz erleichtert es Menschen, sich zu öffnen. Sie senkt Abwehrmechanismen, schafft psychologische Sicherheit und lädt zu Authentizität ein. Freude ersetzt nicht Kompetenz oder Autorität – sie verstärkt sie, indem sie die menschliche Seite sichtbar macht.


Resilienz und Perspektive: Freude in Herausforderungen wählen


Focs hat mich auch gelehrt, dass Freude eine bewusste Entscheidung sein kann – gerade in schwierigen Zeiten. Es gab Tage, an denen das Training nicht lief, ich müde oder frustriert war. Und doch gelang es ihm, Freude zu finden – in einem Stock, im Regen, im einfachen Draußensein. Das hat meine Perspektive verändert.


Auch in der Führung sind Herausforderungen unvermeidlich. Freude zu wählen heißt nicht, die Realität zu verdrängen. Es heißt, trotz allem handlungsfähig, kreativ und geerdet zu bleiben. Führungskräfte, die in schwierigen Zeiten Freude ausstrahlen, bringen Hoffnung und Perspektive – genau das, was Teams dann am dringendsten brauchen.


Freude als Teil von Secure Base Leadership


Ein Kern meiner Führungs- und Coachingphilosophie ist Secure Base Leadership: eine Leader*in, die sowohl care als auch dare verkörpert. Freude gehört dazu.

Care ohne Freude kann schwer wirken. Dare ohne Freude kann hart erscheinen.


Mit Freude jedoch wird Fürsorge belebend, und Herausforderung inspirierend. Freude schafft das emotionale Fundament, auf dem Menschen wachsen, Neues ausprobieren und sogar Fehler machen können – weil die Umgebung sich sicher und lebendig anfühlt.


Fazit: Freude in die Führung bringen


Mein Leben mit Focs hat mir eines klar gemacht: Freude ist keine Ablenkung von ernsthafter Führung. Sie ist eine ernsthafte Ressource. Sie schenkt Präsenz, vertieft Vertrauen und stärkt Resilienz.


Als Führungskräfte und Coaches sollten wir uns fragen:


  • Wo finde ich Freude in meinem Alltag?

  • Wie kann ich mehr davon in meine Führung einbringen?

  • Wie kann Freude meinem Team helfen, nicht nur Leistung zu bringen, sondern wirklich aufzublühen?


Für mich beginnt die Antwort oft mit einem Spaziergang, einem Lauf oder einem spielerischen Moment mit Focs. Und von dort fließt sie weiter – in meine Rolle als Coach und Leader.


Denn am Ende ist Freude nicht nur etwas fürs Wochenende oder den Urlaub. Sie ist eine der stärksten Ressourcen, die wir in unsere Arbeit bringen können – für uns selbst, für unsere Teams und für die Menschen, die wir führen.



 
 
 

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